Nur regionale Erzeugnisse auf dem Teller: Blumenthals Kita wird künftig von Lirumlarum aus Bordesholm versorgt
BLUMENTHAL. Das Ziel steht seit dem Frühjahr fest: Die Kindertagesstätte in Blumenthal soll weiterentwickelt werden. Die Kommunalpolitik hatte in
dem Zuge entschieden, die Öffnungszeiten zu verlängern, die Räume umzugestalten – und eine Folge der Debatte war auch: Mittagsverpflegung soll angeboten werden. Die Entscheidung fiel auf den Anbieter Lirumlarum aus Bordesholm. Daniela Reinhart wird Frisches aus der Region für die Kinder zubereiten. Sie gehört dem Netzwerk Feinheimisch an. „Wir sind zwar noch nicht mit allem fertig, aber wir sind auf einem guten Weg“, fasst Bürgermeister Johann Brunkhorst die Arbeiten nach der Sitzung des Schul-, Kultur- und Sozialausschusses am Montagabend zusammen. Der Umbau des Kita-Gebäudes und verlängerte Öffnungszeiten werden in Angriff genommen. Aber auch eine gute Mittagsversorgung ist in Blumenthal gewünscht. Die neue Kindergartenleiterin Meike Rumpf hat sich da eingebracht: „Frau Rumpf hat uns Lirumlarum aus Bordesholm vorgeschlagen. Dort wird nach Feinheimisch- Vorgaben zubereitet“, erklärt Brunkhorst. Genau das gefällt dem Bürgermeister, denn: „Feinheimisch steht für saisonal“ regional und natürlich frisch. Das ist ein Anspruch, den wir gern verfolgen.“ Wie wichtig gutes Essen in der Kinderbetreuung ist, wurde vor einiger Zeit in Felde deutlich. Wie berichtet, hatten sich dort Eltern mehr als drei Jahre lang über das ihrer Ansicht nach schlechte Essen in der Kita beschwert. Anfangs ohne Erfolg, erst mit der Gründung einer Arbeitsgemeinschaft, die im April eine offizielle Umfrage startete, wurde das Problem öffentlich diskutiert. Bemängelt wird in Felde vor allem, dass das Essen überteuerte Tiefkühlkost sei, die Geschmacksverstärker und Zusatzstoffe enthalten soll. Bürgermeister Brunkhorst ist dagegen voll des Lobes für den Anbieter Lirumlarum: „Zehn Kindergärten werden von Frau Reinhart versorgt, auch die Linden-Grundschule. Pro Essen werden 3,40 Euro erhoben, dreimal die Woche gibt es ein vegetarisches Menü, einmal Fisch und einmal Fleisch“, sagt er. „Außer freitags gibt es zusätzlich einen Nachtisch.“ Jede Woche gebe es außerdem einen Fragebogen darüber, wie das Essen angekommen ist. „Auch wird es im Oktober einen Elternabend geben, bei dem sich Frau Reinhart vorstellt.“ Die Firma Lirumlarum wird auch den Transport des Essens übernehmen. Seit 2013 ist Daniela Reinhart mit dem Konzept erfolgreich auf dem Markt. 450 Essen werden jeden Tag von Reinhart und ihrem Team zubereitet. „Alles per Hand und alles unter den Vorgaben von Feinheimisch, das ist uns wichtig.
Köche, die schleswig-holsteinische Küche bewahren
Feinheimisch ist ein Netzwerk von agrarischen Erzeugern und Manufakturen, Küchenchefs und Gastronomen, privaten Mitgliedern und gewerblichen Förderern. Der Name steht für frische, qualitativ hochwertige Lebensmittel ohne Zusatzstoffe aus Schleswig-Holstein. Dabei wird Wert darauf gelegt, dass Erzeuger verantwortungsvoll, umweltverträglich und nachhaltig produzieren, auch artgerechte Tierhaltung ist eine Voraussetzung für die Vermarktung über das Label. Ganz wichtig: Feinheimische Köche bewahren die schleswig- holsteinische Küche und entwickeln sie sorgsam weiter. Sie vermeiden Lebensmittel- und Energieverschwendung und verzichten auf industrielle Fertigprodukte.
Auch durch den Verzicht auf Gentechnik, kurze Transportwege und den bewussten Umgang mit (begrenzten) Ressourcen sparen feinheimische Mitglieder wertvolle Energie und schonen die Umwelt. Zwölf Jahre besteht Feinheimisch schon, rund 500 Mitglieder sind dabei.